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Eine lange Vorgeschichte
Die ersten Planungen für ein viertes Museum auf der Museumsinsel reichen bis in die frühen 1870er Jahre zurück. 1883 schreibt das Preußische Kultusministerium eine „Concurrenz wegen der Bebauung der Museumsinsel“ aus. 52 Wettbewerbsbeiträge werden eingereicht, doch das Ergebnis ist enttäuschend und zieht keine Konsequenzen nach sich.
1889 wird schließlich auf persönlichen Wunsch Kaiser Wilhelms II. der Hofarchitekt Ernst Ihne (1848–1917, ab 1906: von Ihne) mit der Planung eines „Renaissancemuseums“ auf der Inselspitze beauftragt. Es sollen allerdings noch sieben Jahre vergehen, bis im Winter 1895/96 ,nicht zuletzt durch die Fürsprache der Kaiserin, sich endlich der Weg zur Realisierung des Museums ebnet.
Ihnes „Projectskizze“ vom September 1896 macht deutlich, wie weit die Planungen zu diesem Zeitpunkt noch von der später ausgeführten Fassung entfernt sind.
Eine lange Vorgeschichte
Die ersten Planungen für ein viertes Museum auf der Museumsinsel reichen bis in die frühen 1870er Jahre zurück. 1883 schreibt das Preußische Kultusministerium eine „Concurrenz wegen der Bebauung der Museumsinsel“ aus. 52 Wettbewerbsbeiträge werden eingereicht, doch das Ergebnis ist enttäuschend und zieht keine Konsequenzen nach sich.
1889 wird schließlich auf persönlichen Wunsch Kaisers Wilhelms II. der Hofarchitekt Ernst Ihne (1848–1917, ab 1906: von Ihne) mit der Planung eines „Renaissancemuseums“ auf der Inselspitze beauftragt. Es sollen allerdings noch sieben Jahre vergehen, bis im Winter 1895/96 nicht zuletzt die Fürsprache der Kaiserin endlich den Weg zur Realisierung des Museums ebnet.
Ihnes „Projectskizze“ vom September 1896 macht deutlich, wie weit die Planungen zu diesem Zeitpunkt noch von der später ausgeführten Fassung entfernt sind.
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1903 fehlt noch immer die große Kuppel
Im Herbst 1897 beginnt das Ausschachten der Baugrube. Wie auf der Spreeinsel nicht anders zu erwarten, gestaltet sich die Fundamentierung auch hier als sehr schwierig: „Die Gründung (...) geschah völlig im Wasser auf Beton zwischen Spundwänden: Da die Hälfte des Grundes nach der Spree hin jedoch nur Morast war, so sind dort zwischen die Spundwände noch Pfähle bis zu 20 m Länge geschlagen worden ...“ wird der Bauleiter Max Hasak (1856–1934) später berichten.
Zwischen dem pragmatischen Landbauinspektor Hasak und dem elitären Hofarchitekten Ihne kommt es in der Folge immer wieder zu Streitigkeiten. Sie tragen dazu bei, dass sich der Bau erheblich verzögert. Ende 1901 aber sind das Museum im Äußeren, der Rohbau im Inneren und auch die kleinere Kuppel zur Stadtbahn hin vollendet. Völlig unklar hingegen ist noch immer die Gestaltung der großen Schutzkuppel.
Das vermutlich 1903 entstandene Foto zeigt den Museumsbau mit der nach wie vor fehlenden äußeren Schutzkuppel.
1903 fehlt noch immer die große Kuppel
Im Herbst 1897 beginnt das Ausschachten der Baugrube. Wie auf der Spreeinsel nicht anders zu erwarten, gestaltet sich die Fundamentierung auch hier als sehr schwierig: „Die Gründung (...) geschah völlig im Wasser auf Beton zwischen Spundwänden: Da die Hälfte des Grundes nach der Spree hin jedoch nur Morast war, so sind dort zwischen die Spundwände noch Pfähle bis zu 20 m Länge geschlagen worden ...“ wird der Bauleiter Max Hasak (1856–1934) später berichten.
Zwischen dem pragmatischen Landbauinspektor Hasak und dem elitären Hofarchitekten Ihne kommt es in der Folge immer wieder zu Streitigkeiten. Sie tragen dazu bei, dass sich der Bau erheblich verzögert. Ende 1901 aber sind das Museum im Äußeren, der Rohbau im Inneren und auch die kleinere Kuppel zur Stadtbahn hin vollendet. Völlig unklar hingegen ist noch immer die Gestaltung der großen Schutzkuppel.
Das vermutlich 1903 entstandene Foto zeigt den Museumsbau mit der nach wie vor fehlenden äußeren Schutzkuppel.
Zunächst sind Flachkuppeln vorgesehen
Nach der Finanzierungsfreigabe hatte Ihne im September und Dezember 1896 zwei erste Entwürfe für die Kuppel über der großen Eingangshalle entwickelt; sie unterschieden sich noch grundsätzlich von der 1903/04 realisierten Fassung.
Die Abbildung zeigt den zweiten dieser Entwürfe vom Dezember 1896. Der zentrale Bereich, über dem sich später die große Schutzkuppel erheben wird, ist noch von einer flachen Innenkuppel mit großer Oberlichtöffnung bedeckt. Unmittelbar darüber liegt eine gleichermaßen flache, durch stählerne Fachwerkbinder bestimmte Dachkonstruktion. Das Oberlicht soll von einem „ridge and furrow“-Tragwerk mit steil geneigten Glasflächen überdeckt werden.
Zunächst sind Flachkuppeln vorgesehen
Nach der Finanzierungsfreigabe hatte Ihne im September und Dezember 1896 zwei erste Entwürfe für die Kuppel über der großen Eingangshalle entwickelt; sie unterschieden sich noch grundsätzlich von der 1903/04 realisierten Fassung.
Die Abbildung zeigt den zweiten dieser Entwürfe vom Dezember 1896. Der zentrale Bereich, über dem sich später die große Schutzkuppel erheben wird, ist noch von einer flachen Innenkuppel mit großer Oberlichtöffnung bedeckt. Unmittelbar darüber liegt eine gleichermaßen flache, durch stählerne Fachwerkbinder bestimmte Dachkonstruktion. Das Oberlicht soll von einem „ridge and furrow“-Tragwerk mit steil geneigten Glasflächen überdeckt werden.
Berechnung mit den Mitteln der Graphostatik
Der statische Nachweis der geplanten Flachkuppeln erfolgte mit den gegen Ende des 19. Jahrhunderts hoch entwickelten und allgemein verbreiteten Methoden der Graphostatik.
Ein großformatiges, im Dezember 1896 erarbeitetes Blatt zeigt die statischen Untersuchungen für die Überdachungen über der Eingangshalle sowie über der weiter hinten gelegenen „Basilika“. Der Verfasser, Civilingenieur Heinrich Barth, nutzt die Graphostatik nicht nur für die Bemessung der verschiedenen Fachwerkbinder, sondern in Form des Stützlinienverfahrens auch für den Nachweis der gemauerten Gewölbe.
Berechnung mit den Mitteln der Graphostatik
Der statische Nachweis der geplanten Flachkuppeln erfolgte mit den gegen Ende des 19. Jahrhunderts hoch entwickelten und allgemein verbreiteten Methoden der Graphostatik.
Ein großformatiges, im Dezember 1896 erarbeitetes Blatt zeigt die statischen Untersuchungen für die Überdachungen über der Eingangshalle sowie über der weiter hinten gelegenen „Basilika“. Der Verfasser, Civilingenieur Heinrich Barth, nutzt die Graphostatik nicht nur für den Bemessung der verschiedenen Fachwerkbinder, sondern in Form des Stützlinienverfahrens auch für den Nachweis der gemauerten Gewölbe.
Ende 1903 reift die Konstruktion der großen Kuppel
Merkwürdigerweise sind zu Tragwerksplanung und Konstruktion der schließlich realisierten großen Schutzkuppel fast keine Unterlagen erhalten. Das anspruchsvolle konstruktive Konzept dieser hidden structure wird im Player am virtuellen Modell näher erläutert.
Die einzig überlieferte Stahlbau-Zeichnung beschreibt lediglich die Unterkonstruktion aus Kragträgern und umlaufendem Fachwerkring. Sie muss die im gut 28 m weiten Grundkreis der Kuppel verteilt anfallenden Lasten auf die vier Eckpfeiler abtragen. Zwei Aspekte des Blattes verdienen besondere Aufmerksamkeit. Zum einen bestätigt es als Prüfingenieure die beiden prominenten TH-Professoren Heinrich Müller-Breslau und Hermann Boost. Zum anderen zeigt der erst auf den 1. Februar 1904 datierte Prüfeintrag, dass selbst zu diesem Zeitpunkt die Montage des Stahltragwerks wohl noch nicht begonnen hat.
Die Tragwerksplanung liegt nicht mehr bei Heinrich Barth. Verantwortlich für die schwierige Statik ist nun der Müller-Breslau-Schüler Ludwig Mann.
Ende 1903 reift die Konstruktion der großen Kuppel
Merkwürdigerweise sind zu Tragwerksplanung und Konstruktion der schließlich realisierten großen Schutzkuppel fast keine Unterlagen erhalten. Das anspruchsvolle konstruktive Konzept dieser hidden structure wird im Player am virtuellen Modell näher erläutert.
Die einzig überlieferte Stahlbau-Zeichnung beschreibt lediglich die Unterkonstruktion aus Kragträgern und umlaufendem Fachwerkring. Sie muss die im gut 28 m weiten Grundkreis der Kuppel verteilt anfallenden Lasten auf die vier Eckpfeiler abtragen. Zwei Aspekte des Blattes verdienen besondere Aufmerksamkeit. Zum einen bestätigt es als Prüfingenieure die beiden prominenten TH-Professoren Heinrich Müller-Breslau und Hermann Boost. Zum anderen zeigt der erst auf den 1. Februar 1904 datierte Prüfeintrag, dass selbst zu diesem Zeitpunkt die Montage des Stahltragwerks wohl noch nicht begonnen hat.
Die Tragwerksplanung liegt nicht mehr bei Heinrich Barth. Verantwortlich für die schwierige Statik ist nun der Müller-Breslau-Schüler Ludwig Mann.
1904: Errichtung der Schutzkuppel und Eröffnung
Bis zum Frühjahr 1904 kann die auf etwa 40 m Höhe angewachsene Schutzkuppel über dem Eingangsbereich endlich errichtet werden. Offenbar liegt die Realisierung nicht mehr in den Händen der „Hein, Lehmann & Co. AG“, die bisher mit dem Stahlbau beauftragt war. Einem indirekten Hinweis zufolge wird das Tragwerk der Schutzkuppel von der in Berlin-Dalldorf (heute: Wittenau) ansässigen „Eisenhoch- und Brückenbau-Anstalt E. Belter und Schneevogel“ gebaut. Die finale Gestaltung der Kuppel im selbstherrlichen wilhelminischen Neobarock steht dabei exemplarisch für das Architekturverständnis Ernst Ihnes als eines seiner typischen Vertreter.
Im Herbst 1904 eröffnet Kaiser Wilhelm II. das neue Haus. Der 18. Oktober als der Geburtstag seines Vorgängers, des „99-Tage-Kaisers“ Friedrich III., ist bewusst gewählt: Ihm zu Ehren erhält das Haus den Namen „Kaiser-Friedrich-Museum“. Nach der Eröffnung reichen die zeitgenössischen Kritiken vom „schönsten Museum der Welt“ bis hin zu einem „Monument vollkommener Impotenz mit unzähligen Verkehrtheiten“.
1904: Errichtung der Schutzkuppel und Eröffnung
Bis zum Frühjahr 1904 kann die auf etwa 40 m Höhe angewachsene Schutzkuppel über dem Eingangsbereich endlich errichtet werden. Offenbar liegt die Realisierung nicht mehr in den Händen der „Hein, Lehmann & Co. AG“, die bisher mit dem Stahlbau beauftragt war. Einem indirekten Hinweis zufolge wird das Tragwerk der Schutzkuppel von der in Berlin-Dalldorf (heute: Wittenau) ansässigen „Eisenhoch- und Brückenbau-Anstalt E. Belter und Schneevogel“ gebaut. Die finale Gestaltung der Kuppel im selbstherrlichen wilhelminischen Neobarock steht dabei exemplarisch für das Architekturverständnis Ernst Ihnes als eines seiner typischen Vertreter.
Im Herbst 1904 eröffnet Kaiser Wilhelm II. das neue Haus. Der 18. Oktober als der Geburtstag seines Vorgängers, des „99-Tage-Kaisers“ Friedrich III., ist bewusst gewählt: Ihm zu Ehren erhält das Haus den Namen „Kaiser-Friedrich-Museum“. Nach der Eröffnung reichen die zeitgenössischen Kritiken vom „schönsten Museum der Welt“ bis hin zu einem „Monument vollkommener Impotenz mit unzähligen Verkehrtheiten“.
Kriegsschäden und Wiederaufbau
Seit 1943 führen die alliierten Luftangriffe auch am Kaiser-Friedrich-Museum zunehmend zu Zerstörungen. Zwar sind am Kriegsende die Schäden geringer als an den anderen Bauten der Museumsinsel, doch lassen die weitgehend zerstörten Dächer in den folgenden Jahren Regen und Schnee mit gravierenden Folgen ungehindert in das Gebäude eindringen.
1951 markiert die Errichtung eines über das gesamte Gebäude reichenden Notdachs den Beginn des Wiederaufbaus. 1952 ist die große Schutzkuppel neu eingedeckt, wenn auch unter Verzicht auf die von Ihnen seinerzeit sehr bewusst platzierten Gauben und nun nur mit Schiefer anstelle der ursprünglichen Kupfereindeckung.
Sukzessive werden in der Folge erste Bereiche des Museums wieder für die Öffentlichkeit freigegeben. Am 1. März 1956 erhält das Haus den neuen Namen „Bode-Museum“ in Erinnerung an Wilhelm von Bode, den geistigen Vater des Museumsbaus. 1960 wird es offiziell wiedereröffnet. Die schrittweise Sanierung kommt jedoch erst zum 1250-jährigen Stadtjubiläum im Jahr 1987 zum Abschluss.
Kriegsschäden und Wiederaufbau
Seit 1943 führen die alliierten Luftangriffe auch am Kaiser-Friedrich-Museum zunehmend zu Zerstörungen. Zwar sind am Kriegsende die Schäden geringer als an den anderen Bauten der Museumsinsel, doch lassen die weitgehend zerstörten Dächer in den folgenden Jahren Regen und Schnee mit gravierenden Folgen ungehindert in das Gebäude eindringen.
1951 markiert die Errichtung eines über das gesamte Gebäude reichenden Notdachs den Beginn des Wiederaufbaus. 1952 ist die große Schutzkuppel neu eingedeckt, wenn auch unter Verzicht auf die von Ihne seinerzeit sehr bewusst platzierten Gauben und nun nur mit Schiefer anstelle der ursprünglichen Kupfereindeckung.
Sukzessive werden in der Folge erste Bereiche des Museums wieder für die Öffentlichkeit freigegeben. Am 1. März 1956 erhält das Haus den neuen Namen „Bode-Museum“ in Erinnerung an Wilhelm von Bode, den geistigen Vater des Museumsbaus. 1960 wird es offiziell wiedereröffnet. Die schrittweise Sanierung kommt jedoch erst zum 1250-jährigen Stadtjubiläum im Jahr 1987 zum Abschluss.
1999–2005: Generalsanierung als Teil des Masterplans Museumsinsel
Anfang der 1990er Jahre ergeben umfassende Zustandsuntersuchungen, dass zur Sicherung und Entwicklung des Bestandes eine Grundinstandsetzung unvermeidlich werden wird. Sie bietet zugleich Gelegenheit zur baulichen Einbettung in das mit dem „Masterplan Museumsinsel“ vorgeschlagene Gesamtkonzept für die Entwicklung der Museumsinsel. Deren Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO im Jahr 1999 ist dabei Chance und Herausforderung zugleich.
1999 beginnen die Baumaßnahmen. Die große Schutzkuppel erhält getreu dem historischen Vorbild nicht nur ihre Kupferdeckung, sondern auch die mit Kronen geschmückten Fenstergauben zurück. Die statische Untersuchung des vollständig erhaltenen Stahltragwerks durch die „Ingenieurgruppe Bauen“ ergibt, dass es keiner besonderen Verstärkungen, sondern lediglich punktueller Reparaturen und eines neuen Korrosionsschutzes bedarf.
2005 kann das instandgesetzte Gebäude dem Nutzer zur Einrichtung übergeben werden, im Oktober 2006 wird das Bode-Museum feierlich wieder eröffnet.
1999–2005: Generalsanierung als Teil des Masterplans Museumsinsel
Anfang der 1990er Jahre ergeben umfassende Zustandsuntersuchungen, dass zur Sicherung und Entwicklung des Bestandes eine Grundinstandsetzung unvermeidlich werden wird. Sie bietet zugleich Gelegenheit zur baulichen Einbettung in das mit dem „Masterplan Museumsinsel“ vorgeschlagene Gesamtkonzept für die Entwicklung der Museumsinsel. Deren Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO im Jahr 1999 sind dabei Chance und Herausforderung zugleich.
1999 beginnen die Baumaßnahmen. Die große Schutzkuppel erhält getreu dem historischen Vorbild nicht nur ihre Kupferdeckung, sondern auch die mit Kronen geschmückten Fenstergauben zurück. Die statische Untersuchung des vollständig erhaltenen Stahltragwerks durch die „Ingenieurgruppe Bauen“ ergibt, dass es keiner besonderen Verstärkungen, sondern lediglich punktueller Reparaturen und eines neuen Korrosionsschutzes bedarf.
2005 kann das instandgesetzte Gebäude dem Nutzer zur Einrichtung übergeben werden, im Oktober 2006 wird das Bode-Museum feierlich wieder eröffnet.
Zur Tragwerksplanung der Schutzkuppel
Konstruktion und Berechnung des komplexen Stahltragwerks der Schutzkuppel, das zwar einer großgliedrigen hohen Schwedlerkuppel ähnelt, aber als ein neuartiges Raumfachwerk verstanden und modelliert wird, sind mit drei namhaften Persönlichkeiten des zeitgenössischen Bauingenieurwesens verbunden.
Für Entwurf und Statik zeichnet der noch junge Ludwig Mann (1871–1959) verantwortlich. 1909 wird er mit einer wegweisenden Dissertation zur „Statischen Berechnung steifer Vierecknetze“ in Berlin promoviert und schon im Folgejahr an die TH Breslau berufen werden. Die Prüfung obliegt keinem geringeren als Heinrich Müller-Breslau (1851–1925); weltweit gilt der Ordinarius für Statik der Baukonstruktionen und Brückenbau an der TH Berlin–Charlottenburg als Begründer der seinerzeit führenden „Berliner Schule der Baustatik.“ Ihm zur Seite steht schließlich sein ehemaliger Schüler Hermann Boost (1864–1941), inzwischen selbst Ordinarius für Baukonstruktionslehre an der TH, der an der Schutzkuppel auch für die Überwachung der Ausführung verantwortlich zeichnet.
Zur Tragwerksplanung der Schutzkuppel
Konstruktion und Berechnung des komplexen Stahltragwerks der Schutzkuppel, das zwar einer großgliedrigen hohen Schwedlerkuppel ähnelt, aber als ein neuartiges Raumfachwerk verstanden und modelliert wird, sind mit drei namhaften Persönlichkeiten des zeitgenössischen Bauingenieurwesens verbunden.
Für Entwurf und Statik zeichnet der noch junge Ludwig Mann (1871–1959) verantwortlich. 1909 wird er mit einer wegweisenden Dissertation zur „Statischen Berechnung steifer Vierecknetze“ in Berlin promoviert und schon im Folgejahr an die TH Breslau berufen werden. Die Prüfung obliegt keinem geringeren als Heinrich Müller-Breslau (1851–1925); weltweit gilt der Ordinarius für Statik der Baukonstruktionen und Brückenbau an der TH Berlin–Charlottenburg als Begründer der seinerzeit führenden „Berliner Schule der Baustatik.“ Ihm zur Seite steht schließlich sein ehemaliger Schüler Hermann Boost (1864–1941), inzwischen selbst Ordinarius für Baukonstruktionslehre an der TH, der an der Schutzkuppel auch für die Überwachung der Ausführung verantwortlich zeichnet.
Kenndaten
Lage: Am Kupfergraben, 10117 Berlin-Mitte
Bauzeit:
- 1897–1904, Errichtung der Schutzkuppel 1903/04
- 1951–1987 Sukzessiver Wiederaufbau
- 1998–2006 Generalinstandsetzung
Gestaltung: Ernst von Ihne
Tragwerksplanung der Schutzkuppel:
- Ludwig Mann (Konstruktion und Statik)
- Heinrich Müller-Breslau und Hermann Boost (Prüfingenieure)
Ausführung der Schutzkuppel:
- Belter & Schneevogel, Berlin (vermutlich)
- Bauleitung Max Hasak
Kenndaten
Lage: Am Kupfergraben, 10117 Berlin-Mitte
Bauzeit:
- 1897–1904, Errichtung der Schutzkuppel 1903/04
- 1951–1987 Sukzessiver Wiederaufbau
- 1998–2006 Generalinstandsetzung
Gestaltung: Ernst von Ihne
Tragwerksplanung der Schutzkuppel:
- Ludwig Mann (Konstruktion und Statik)
- Heinrich Müller-Breslau und Hermann Boost (Prüfingenieure)
Ausführung der Schutzkuppel:
- Belter & Schneevogel, Berlin (vermutlich)
- Bauleitung Max Hasak