Zur Zeit seiner Vollendung 1969 war der Fernsehturm am Alexanderplatz mit damals 365 m Höhe das zweithöchste Gebäude der Welt, nur übertroffen vom zwei Jahre zuvor fertiggestellten, allerdings mit 540 m noch deutlich höheren Moskauer Fernsehturm Ostankino.
Aus konstruktionsgeschichtlicher Perspektive war er das wohl bedeutendste Ingenieurbauprojekt der DDR. Allein im zentralen Planungsbüro, dem „Betrieb Industrieprojektierung Berlin“ (IPRO) des „Volkseigenen Bau- und Montagekombinats Kohle und Energie“ (VE BMK), arbeiteten 80 Mitarbeiter an der Projektierung. Ergänzt wurden sie um einen Forschungsverbund, in den unter anderen die Deutsche Bauakademie der DDR und das Institut für Leichtbau der TU Dresden eingebunden waren.
Gemeinsam entwickelten die Planer eine konstruktiv wie gestalterisch gleichermaßen herausragende Lösung und vermochten sie termingerecht umzusetzen. Mit heute 368 m ist der Berliner Fernsehturm noch immer das höchste Bauwerk Deutschlands – und vom Symbol sozialistischen Aufbaus zum weltweit bekannten Wahrzeichen des wiedervereinigten Berlins geworden.