1788 begonnen, 1795 endgültig vollendet, gilt das Brandenburger Tor nicht nur weltweit als Wahrzeichen Berlins, sondern auch als das bedeutendste frühklassizistische Bauwerk Preußens. Als konkretes Vorbild lagen ihm die Propyläen auf der Athener Akropolis zugrunde. Die Gestaltung des Berliner Triumphtors weicht allerdings nicht unerheblich davon ab. Mehr noch gilt dies für die Konstruktion: Die konstruktiven Konzepte unterscheiden sich grundsätzlich voneinander.

In den Propyläen war der Lastfluss bestimmt durch die Prinzipien der griechischen Tektonik – die einfache Schichtung von Platten, Balken und Stützen und die unmittelbare Abbildung dieses konstruktiven Konzepts in der äußeren Form. Das Ideal der Tektonik lag in der Einheit von Konstruktion und Gestalt. Nichts davon gilt mehr für die Berliner Fortschreibung. Hinter der antikisierenden Fassade des Gebälks kennzeichnen Bögen und Gewölbe und vor allem eine Vielzahl schmiedeeiserner Anker und Abhängungen den Lastabtrag.

Das Brandenburger Tor liefert nurmehr ein Bild der antiken Konstruktionssprache. Statt antiker Tektonik bestimmen nun effektiver Pragmatismus und zeitgenössisch neue Eisentechnologie die verborgene Konstruktion.

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